"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Mittwoch, 16. März 2011

Indien und China droht massiver Frauenmangel

Protestierende Inderinnen am Weltfrauentag 2010: Mädchen unerwünscht REUTERS Protestierende Inderinnen am Weltfrauentag 2010: Mädchen unerwünscht
Chinesische und indische Familien wünschen sich oft Söhne. Weibliche Föten werden dagegen oft abgetrieben. Eine Studie zeigt, wie sich das Geschlechterverhältnis dadurch bereits verschoben hat - und warnt vor einem dramatischen Männerüberschuss in einigen Jahren.

Sie verdienen mehr und garantieren den Fortbestand der Linie: Jungen sind in China und Indien gefragt. Die Folge: Weibliche Föten werden öfter abgetrieben. Dadurch wird es in 20 Jahren in weiten Teilen Chinas und Indiens zwischen 10 bis 20 Prozent mehr Männer als Frauen geben, wie eine neue Studie in der kanadischen Fachzeitschrift "Canadian Medical Association Journal" besagt.
Die Untersuchung warnt auch vor den gesellschaftlichen Folgen, weil viele Männer durch den Frauenmangel nicht heiraten und keine Nachkommen haben werden. "Es gibt Befürchtungen, dass dies zu psychologischen Problemen und möglicherweise zu einer Zunahme von Gewalt und Verbrechen führt", erklärte Studienleiterin Therese Hesketh vom University College London. 

Sowohl in China als auch in Indien werden männliche Nachkommen traditionell bevorzugt. Sie werden aller Voraussicht nach mehr verdienen, sie erhalten die Familienlinie und sie sind verantwortlich für das Auskommen der Eltern im Alter. In Indien wiederum entscheiden sich viele Eltern gegen ein Mädchen, weil sie fürchten, bei der Hochzeit der Tochter eine hohe Mitgift zahlen zu müssen. Schon 2005 wurde geschätzt, dass in China die Zahl der Männer unter 20 Jahren die der Frauen um etwa 32 Millionen übersteigt.

Die Situation habe in beiden Ländern seit Jahrhunderten zur Benachteiligung von Mädchen geführt, schreibt Hesketh, oft auch zu Morden an neugeborenen Töchtern. Seit mit Ultraschall das Geschlecht des Kindes schon vor der Geburt erkannt werden kann, entscheiden sich Eltern vermehrt zur Abtreibung, wenn sie ein Mädchen erwarten. 

Normalerweise kommen auf 100 Mädchen 105 Jungen
 
Die Auswirkung sind der Studie zur Folge messbar: Normalerweise ist das Geschlechterverhältnis bei Neugeborenen fast ausgewogen, 105 Jungen kommen auf 100 Mädchen. In verschiedenen Städten in der Provinz Henan in Nordchina und in Hainan im Süden des Landes kommen aber mehr als 130 Jungen auf 100 Mädchen. In China insgesamt lag das Verhältnis 2008 bei 119 zu 100.
In Indien ermittelten die Forscher ein Verhältnis von 113 zu 100. Die Zahl der Jungen wird demnach in Neu-Delhi sowie in den Bundesstaaten Punjab und Gujarat auf bis zu 125 steigen, während aber in den südlichen und östlichen Bundesstaaten Kerala und Andhra Pradesh normale Verhältnisse ermittelt wurden. Besonders auffällig ist demnach das Geschlechterverhältnis in einigen Städten Südkoreas: Dort wurden schon 1992 bis zu 125 Männer pro 100 Frauen gezählt. 

Der Frauenmangel ermögliche es Frauen in China aber auch, durch Hochzeit mit einem gutsituierten Mann in der Gesellschaft aufzusteigen, heißt es in der Studie. Zurück blieben vor allem arme, schlecht ausgebildete Bauern. In China seien 94 Prozent der Nichtverheirateten zwischen 28 und 49 Jahre alt und männlich, sie haben keinen höheren Schulabschluss. 

Die Ein-Kind-Politik in China verschärft die Selektion noch. Doch wird sie bereits gelockert und betrifft heute nur noch ein Drittel der chinesischen Bevölkerung. So werden Ausnahmen für Minderheiten gemacht. Auch können Eltern auf dem Lande ein zweites Kind haben, wenn das erste ein Mädchen war. Waren Paare selbst Einzelkinder, können sie meist auch zwei Kinder haben.

otr/dpa

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