"Hèn mà còn nhận ra mình là thằng hèn, là hèn tử tế. Hèn mà ngậm miệng ăn tiền là hèn nhơ bẩn.
Hèn mà ngậm máu phun người là hèn bất nhân. Hèn bán đất bán nước thì trời tru đất diệt"
(Phạm Chuyên)

Donnerstag, 15. September 2011

Ehemalige vietnamesische Bootsflüchtlinge sagen Danke

38 000 kamen von 1975 bis 1985 in die alte Bundesrepublik / Sie sind heute meist sehr gut qualifiziert und wollen Deutschland etwas zurückgeben

BERLIN - Der Gedanke reifte in ihm nach dem Tsunami im Jahre 2004. „Das Epizentrum des Seebebens lag nicht weit von Malaysia. Und dort bin ich 1979 nach meiner Flucht aus Vietnam gestrandet“, sagt Tu Dung Dang, ein ehemaliger vietnamesischer Bootsflüchtling, der heute deutscher Beamter ist und in Berlin Bußgeldbescheide bearbeitet. „Da wurde mir klar, was für ein Glück ich gehabt hatte, meine Flucht überlebt und in Deutschland so gute Integrationsbedingungen gefunden zu haben.“ In ihm reifte die Idee „Danke“ zu sagen. Heute ist es so weit.


In der Technischen Universität Berlin veranstaltet Dang mit anderen aus Vietnam geflohenen Bootsflüchtlingen einen „Tag des Dankes“. Politiker verschiedener Parteien werden Grußworte sprechen. Eine Fotoausstellung und Erfahrungsberichte von Betroffenen erinnern an die Flucht vor 35 Jahren. Schirmherrin ist Berlins ehemalige Ausländerbeauftragte Barbara John. „Ich erlebe es zum ersten Mal in meinem langen Leben, dass eine Zuwanderergruppe an die Öffentlichkeit geht, um für ihre Aufnahme und für ihre Integration zu danken“, sagt die Pensionärin.

Rund 38 000 Vietnamesen kamen zwischen 1975 und 1985 in die alte Bundesrepublik. Sie sind geflohen oder durch Adoption und Familienzusammenführung geholt worden. Mit der Gruppe der in den neuen Ländern lebenden ehemaligen DDR-Vertragsarbeiter aus Vietnam haben sie bis heute wenig Berührungspunkte. Es gibt auf beiden Seiten Vorurteile, die aus unterschiedlichen Erfahrungen mit der Regierung in Vietnam zu tun haben.

Der wohl bekannteste Einwanderer aus Vietnam ist Vizekanzler Philipp Rösler (FDP). Er wurde nach Kriegsende im Alter von neun Monaten aus einem südvietnamesischen Waisenhaus von einer deutschen Familie adoptiert. Mit seiner hohen Qualifikation ist er keine Ausnahme. Vietnamesische Schüler legen in Deutschland überdurchschnittlich häufig das Abitur ab und streben in akademische Berufe.

Dang selbst war zwölf Jahre alt, als er ohne Eltern aus Vietnam floh. Die Familie des Südvietnamesen hatte nach dem Ende des Vietnamkrieges Probleme mit den neuen Machthabern. Fluchtgeld konnten sie aber nur für einen Familienangehörigen aufbringen. 27 Meter war das Boot lang, in dem 600 Menschen Platz fanden. Und Dang hatte Glück: Bereits nach einer Woche strandeten sie am anderen Ende des Südchinesischen Meeres auf einer Insel. „Andere Flüchtlinge waren über Monate so zusammengepfercht. Sie wurden von Seeräubern überfallen, beraubt und die Frauen vergewaltigt.“ Das Glück setzte sich fort, als die Cap Anamur ihn nach Singapur brachte, von wo es mit dem Flugzeug weiter ging nach Deutschland. In Berlin kam er in eine Pflegefamilie. Nach einem Schuljahr wechselte er aufs Gymnasium.

„Deutschland hat mir ermöglicht, meine Kultur zu bewahren“, sagt Dang. In den USA hätten viele Vietnamesen amerikanische Namen annehmen müssen. „Hier haben sogar meine Pflegeeltern darauf geachtet, dass ich die vietnamesische Sprache nicht verlerne.“ Auf dem Tag des Dankes tritt eine Hip-Hop-Gruppe auf. „Dabei ist auch einer meiner Söhne“, sagt der Familienvater stolz. „Wir wollen durch unsere Arbeit Deutschland etwas von dem zurückgeben, was es für uns getan hat.“

Die Veranstaltung zum „Tag des Dankes“ findet am 03.09.2011 um 17 Uhr im Audimax der TU Berlin, Straße des 17. Juni, statt. Gäste sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. (Von Marina Mai)